Siebzehn Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Städtischen Realschule Menden nehmen an der freiwilligen Arbeitsgemeinschaft „Holocaust Education“ teil und haben sich intensiv auf diese Gedenkstättenfahrt vorbereitet. Auch in diesem Jahr waren die alte Königsstadt Krakau und die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz/Birkenau die Ziele dieser Studienfahrt.

„Die Orte des Grauens aufzusuchen, sich ehemalige Konzentrationslager anzuschauen, das wirkt nachhaltig.“ Das zumindest erhofften sich Barbara Schyma und Hasan Inal als Leiter der AG nach der Fahrt nach Krakau/Auschwitz.

Am 05.03. ging die Gedenkstättenfahrt vom ZOB Hemer los. Die Schülerinnen und Schüler erhielten eine Arbeitsmappe, um täglich ihre Eindrücke zu sammeln, Gelegenheit für aufkommende Fragen aufzuschreiben und ihre Erlebnisse ständig zu reflektieren. Während der Hinfahrt wurde unter anderem der Film „Schindlers Liste“ gezeigt und Aufgaben dazu bearbeitet. Nach Ankunft in Krakau wurde der erste Rundgang durch die Altstadt Krakaus durchgeführt.

 

Am ersten Tag wurde das jüdische Viertel Kazimierz sowie die Tempelsynagoge und der jüdische Friedhof besichtigt. Anschließend fand eine Führung zum Konzentrationslager Plaszow sowie zur Amon Göth Villa statt. Weiterhin wurde das Galizische Museum besichtigt und es fand ein Zeitzeugengespräch statt.

Der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz I (Stammlager) in Oswiecim, mit dem Vernichtungslager Auschwitz II (Birkenau) ist am Folgetag von den Lernenden besucht worden und konnte wieder einmal als der emotionale Höhepunkt der Reise betrachtet werden. Dort wurde bei einer mehrstündigen Führung den Schülerinnen und Schülern neben den ehemaligen Häftlingsbaracken, in denen original erhaltene Dokumente, wie z.B. Reisekoffer, Kinderspielzeuge, Brillen, Schuhe etc., auch die verabscheuenden Vorgehenstaktiken der Täter gezeigt. Auch dieses Mal waren die Teilnehmenden von ihren Eindrücken überwältigt und waren Fassungslos sowie traurig vom Gesehenen.

Im Haus für Dialog und Gebet in Oswiecim wurde dann eine Reflexionsrunde gemacht. Auch in diesem Jahr war das Schülerfeedback eindeutig: „Keiner kann das Geschehene verleugnen. Wir können das Vergangene nicht ändern, aber wir wollen ein Zeichen gegen Hass und Rassismus setzen. Wir wollen so etwas Ähnliches nicht einmal Annährungsweise erleben müssen. Kein Mensch, egal welcher Herkunft, Religion, Hautfarbe etc., hat so etwas verdient“! Auschwitz/Birkenau machte den Schülern deutlich, welche Größe das Verbrechen hat, das dahintersteht oder das dort stattgefunden hat.

 

Am Mittwochnachmittag haben die Studienteilnehmer an Workshops in den Tagungsräumen der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau teilgenommen. Hierbei lernten die Schülerinnen und Schüler viel über das Leben und Leiden der Kinder in den Konzentrationslagern kennen. Die Lernenden präsentierten mittels Plakaten gegenseitig ihre Erkenntnisse.

Am letzten Tag, dem 09.03., wurde die die Kathedrale bei Schloss Wawel unter fachkundiger Leitung von Margarete Kieres besichtigt. Unter dem Aspekt, dass der Wawel Sitz der Machtzentrale des Generalgouverneurs Hans Frank war. Auch wurde die Franziskaner Kirche besichtigt und erneut auf das Leben und Wirken von Maximilian Kolbe an diesem Ort hingewiesen.

Auf der Rückfahrt  bearbeiteten die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsaufträge aus den Arbeitsmappen und füllten ihre letzten Feedbackbögen aus.

Während und nach der Fahrt berichteten viele Schülerinnen und Schüler, dass sie durch den Besuch vor Ort eben wahrgenommen haben, dass das, was sie im Geschichtsunterricht gelernt oder im Geschichtsbuch gelesen haben, eben wirklich und tatsächlich stattgefunden hat. Ebenso wurde das Zeitzeugengespräch neben dem Konzentrationslager als ein Höhepunkt der Fahrt beschrieben.

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