Am 09. November fand in Menden der alljährliche Gedenktag für die Reichsprogromnacht im Jahre 1938 statt. In dieser Nacht wurde Eigentum von jüdischen Menschen gezielt auf Befehl des nationalsozialistischen Regimes zerstört.

Schon am Freitag, dem 08.11. fanden sich Schülerinnen und Schüler vieler weiterführenden Schulen aus Menden in der Innenstadt zusammen, um Werbung für die Veranstaltung zu machen. Die RSM war mit drei selbstgestalteten Plakaten und einigen Lernenden vor Ort, um die Veranstaltung bestmöglich zu bewerben. Die Organisatoren des Netzwerks „Augen auf für Menden“ druckten zudem insgesamt 57 Tafeln mit Erfahrungsberichten von diskriminierten Menschen aller Art und Erklär-Tafeln, die in den Schaufenstern von 18 Geschäftslokalen ausgestellt wurden - und noch zwei weitere Wochen zu sehen sind. So sollte dies Projekt eine bestmögliche Aufmerksamkeit bekommen. Dies gelang auch.

Höhepunkt war allerdings der Samstag. An diesem Tag fanden sich alle Interessierten um 17.00 Uhr in der Vincenz-Kirche in Menden zu einem Gedenkgottesdienst ein. Daran schloss sich um 18.00 Uhr die Gedenkveranstaltung des Netzwerks „Augen auf für Menden“ auf dem alten Marktplatz an. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer kurzen Rede durch die Organisatoren. Im Anschluss richtete sich der Bürgermeister mit einigen allgemeinen Worten zum 09. November an die Anwesenden. Nach dieser Rede übernahmen die SchülerInnen der weiterführenden Schulen das Wort und stellten das Projekt „Real Talk“ vor. Bei diesem hatten alle Jugendlichen die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung zu schildern – natürlich anonym. Im Folgenden wurden 20 Beiträge verlesen, welche die Anwesenden betroffen und nachdenklich stimmten. Aus diesem Grund gaben die SchülerInnen eigene Empfehlungen, wie möglichen Diskriminierungen in der Schule entgegengetreten werden kann.
Daran schloss sich ein gemeinsamer Gang – angeführt vom Bürgermeister – zum Ort des Erinnerns an. Hier erfolgte die Kranzniederlegung und die SchülerInnen der Antisemitismus-AG der RSM verlasen die Namen der Juden aus Menden, welche von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

So wird die Erinnerungskultur gepflegt und die Gräueltaten der damaligen Zeit bleiben im Gedächtnis, damit so etwas nie wieder passieren kann.
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