Die SV und die AG „Gegen Antisemitismus und Rassismus“ arbeiten gemeinsam in der Initiative „Augen auf für Menden“ mit.

Augen auf für Menden wollen Zeichen für Achtung, Vielfalt, Toleranz und Respekt setzen und sich aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus einsetzen.

Die Schülerinnen und Schüler der Antisemitismus-AG, geführt unter dem Namen „Holocaust Education“, haben am 01.09.2020 an der Eröffnung der KunstFest PASSAGEN auf Gut Rödinghausen teilgenommen.

Den Start machte der Film „Wiedersehen mit Brundibar“.
Brundibar ist eine Kinderoper, die im Jahre 1942 in Prag uraufgeführt und insgesamt 55 Mal von jüdischen Kindern im KZ Theresienstadt gespielt wurde.
Der Film „Wiedersehen mit Brundibar“, in dem die Zeitzeugin Greta K. aus Israel mitspielt, zeigt nun die Hintergründe dazu auf wie jüdische Menschen missbraucht wurden um auf der Bühne die Zustände im KZ zu verschleiern.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler sich den Dokumentarfilm angesehen hatten, stand der Regisseur des Films, Douglas Wolfsperger, ihnen für Nachfragen und Anregungen zur Verfügung, was B. Schyma und H. Inal, die ihre Schüler/innen begleiteten, sehr erfreute.

Eine außergewöhnliche Informationsveranstaltung über den Nah-Ost-Konflikt bot das Gymnasium Sundern dem Abiturjahrgang 2021 (Stufe 1): Eingeladen waren zwei Vertreter der Friedensorganisation „Combatants for Peace“: Osama Eliwat aus Palästina und Yair Bunzel aus Israel, der aber kurzfristig wegen eines Trauerfalls absagen musste. Unsere Antisemitismus-AG, geleitet von Frau Schyma und Herrn Inal, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.
Der Schulleiter des Gymnasiums unterstützte die Veranstaltung sofort, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass es sich bei den „Combatants for Peace“ nicht um eine Vereinigung handelt, die die Position einer der beiden Seiten stärkt, sondern die sich vielmehr für den gewaltfreien, friedlichen Protest gegen die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern einsetzt.
Es ist nicht selbstverständlich in einem demokratischen Land zu leben und so wurde der hohe Wert der Demokratie verdeutlicht. Im Hinblick auf die Landtagswahl in Thüringen ist die Aktualität des Themas kaum zu überbieten.
Ein Dokumentarfilm bot den Auftakt der Veranstaltung. Eindrucksvoll wurden darin das Leiden und die Trauer der Menschen an Einzelschicksalen dargestellt. Mit hoher Konzentration verfolgten die Schülerinnen und Schüler die filmische Darbietung. Osama Eliwat war einst Kämpfer in der palästinensischen Armee, bis er angesichts des unendlichen Leides und der Ausweglosigkeit der kriegerischen Auseinandersetzung zu dem Entschluss kam, die Waffen von sich zu werfen und fortan gewaltfrei für den Frieden zu kämpfen. Nachdem er den Zuschauern über einen Teil seiner Vergangenheit berichtete, stand er für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung wurde mit einer offenen Diskussion beendet.

 

 

„Lernen aus einer unheilvollen Geschichte – Aufstehen gegen Antisemitismus und Rassismus“; unter diesem Motto steht die Arbeitsgemeinschaft „Holocaust Education“ der Realschule Menden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen durch diese Arbeitsgemeinschaft erfahren, wie wichtig es ist, den zunehmenden rassistischen Tendenzen in der Gesellschaft zu begegnen und mit dem Wissen, welche Gräueltaten in der Vergangenheit möglich waren, ein Zeichen gegen Hass und Menschenfeindlichkeit setzen.
Neunzehn Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Städtischen Realschule Menden nehmen an der freiwilligen Arbeitsgemeinschaft „Holocaust Education“ teil und haben sich intensiv auf diese Gedenkstättenfahrt vorbereitet.
In der Arbeitsgemeinschaft „Holocaust/Education“, die im Sommer 2018 gegründet worden ist, wurden das jüdische Leben in Menden erforscht (in Zusammenarbeit mit dem Städt. Museum Menden), der jüdische Friedhof in Menden besucht, sich mit der Vertreibung, Deportation und Vernichtung der Mendener Juden im Dritten Reich auseinandergesetzt, Dokumentationsfilme angeschaut und analysiert, sowie Zeitzeugengespräche vorbereitet. Weiterhin nahmen die Schülerinnen und Schüler an den Gedenkfeiern der Stadt Menden teil.
Krakau gehört neben Breslau, Warschau und Posen zu den Kulturstädten Polens und weist eine mehr als 1000 Jahre alte Geschichte auf. Die alte Königsstadt Krakau und die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz/Birkenau waren die Ziele dieser Studienfahrt.
Hier besichtigten die Schülerinnen und Schüler in Begleitung der Fachlehrerin Barbara Schyma und des Fachlehrers Hasan Inal die historische Stadt Krakau mit dem mittelalterlichen Marktplatz, der Marienkirche sowie die Burg Wawel als ehemaligem Königssitz, weiterhin das jüdische Viertel Kazimierz, mit dem Besuch von mehreren Synagogen und dem jüdischen Friedhof. Zudem erlebten die Jugendlichen auf dieser Studienfahrt ein Zeitzeugengespräch, nahmen im ehemaligen Stammlager I in Auschwitz an Workshops teil und wandelten, unter fachkundiger Führung der Stadtführerin Margareta Kieres, auf den Spuren von Oskar Schindler durch das ehemalige Krakauer Ghetto, Schindlers Fabrik und das ehemalige Arbeitslager Plaszow.

Der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz I (Stammlager) in Oswiecim, mit dem Vernichtungslager Auschwitz II (Birkenau) kann als der emotionale Höhepunkt der Reise betrachtet werden. Nachdem die Schülerinnen und Schüler das Tor zum Lager mit dem Schriftzug „Arbeit macht frei“ passiert hatten, tauchten sie in eine andere Welt ein. Sie erhielten eine Führung durch die ehemaligen Häftlingsbaracken, in denen in den Dokumentationsräumen Vitrinen mit originalen „Reisedokumenten“ der Deportierten gezeigt wurden oder Reisekoffern, Brillen, Kinderspielzeugen, etc., die den Opfern geraubt wurden, bis hin zu einer überwältigenden Menge von Haaren, die den Häftlingen bei der Ankunft im Lager abrasiert wurden. Die Schüler waren von dem Gesehenen vor Ort emotional überwältigt, aufgewühlt und verspürten ein großes Entsetzen gegenüber den Verbrechern des Nationalsozialismus, denn plötzlich bekamen viele Opfer Gesichter mit persönlichen Geschichten. Viele Schüler stellten sich die Frage: „Wie können Menschen in der Lage sein, so etwas grauenhaftes anderen Menschen anzutun?“.

Anschließend besuchte die Gruppe das eigentliche Vernichtungslager Auschwitz II/ Birkenau, in dem von 1941 - 1945 zeitweise 100 000 Menschen unter unwürdigsten Umständen inhaftiert waren und wo in den Gaskammern circa 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden.
Um den Opfern des Holocaust zu Gedenken wurde am Ende der Gleise in Birkenau eine Minute der Stille eingelegt und Kerzen angezündet. Alle Schüler bekamen anschließend die Gelegenheit einen Stein, den sie selbst aus Menden mitgebracht hatten, für die ermordeten Mendener Bürger jüdischen Glaubens abzulegen. Abschließend wurde in einer Reflexionsrunde das Gesehene aufgearbeitet, die unterschiedlichen Eindrücke mitgeteilt.
Trotz dieser Vielfalt an Informationen und der intensiven Vorbereitung auf die Gedenkstättenfahrt waren viele Schülerinnen und Schüler fassungslos und entsetzt. Das Schülerfeedback war eindeutig: „Das Geschehene können wir leider nicht ändern, aber wir wissen was passiert ist und wir wollen so etwas NIE erleben müssen!“
So möchten die Schülerinnen und Schüler auch weiterhin an Gedenkfeiern der Stadt Menden zum Holocaustgedenktag und zur Reichspogromnacht teilnehmen und somit ein Zeichen gegen Hass und Menschenfeindlichkeit setzen.

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